Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag

Jedes Jahr am 1. Dezember findet der Welt-AIDS-Tag statt. Durch Beiträge in den Medien sowie bei Aktionen und Aktivitäten rund um diesen Tag wird Solidarität mit Betroffen gezeigt und auf neueste (medizinische) Erkenntnisse aufmerksam gemacht. Zeitgleich soll auf die noch immer stattfindende Diskriminierung hingewiesen werden.

In Deutschland leben rund 90.800 Menschen mit HIV. Unwissenheit und Vorurteile machen den Betroffenen das Leben häufig unnötig schwer. Daher steht die offizielle Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Partnerschaft mit der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) und Deutschen AIDS-Stiftung (DAS) auch in diesem Jahr wieder unter dem Motto „Solidarität statt Diskriminierung“. Die Kernbotschaft lautet „Leben mit HIV – anders als du denkst?“. Dabei berichten HIV-positive Menschen von Diskriminierung, Schuldzuweisungen und Berührungsängsten. „Genau diese Erfahrungsberichte zeigen, dass der Welt-AIDS-Tag auch heute noch wichtig ist. Denn ein offenes Gespräch hilft bereits in den meisten Fällen, Vorurteile und Ängste abzubauen“, ist sich Moritz Schulz, Leiter des Amtes für Soziale und Psychologische Dienste, sicher.
Die Kampagne zeigt Alltagssituationen, in denen Menschen mit HIV-Infektion auch heutzutage noch häufig mit Unwissenheit und Ablehnung zu kämpfen haben. Sei es beispielsweise, wenn im Alltag auf Abstand gegangen wird, im Dating-Profil „Nur Gesunde!“ steht oder Mitarbeitende im Gesundheitswesen unnötige zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen vornehmen.

„Durch Prävention an Schulen und in Jugendeinrichtungen setzen wir so früh wie möglich an, um Wissen zu vermitteln, damit Unsicherheiten oder Abwertung im Idealfall gar nicht erst entstehen,“ berichtet Rebecca Bruder, Sozialarbeiterin der HIV-Beratungsstelle des Landratsamtes. „Auch Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, z.B. im Gesundheitswesen, beraten wir gerne, wenn Unsicherheiten im Umgang mit HIV-positiven Menschen bestehen“, ergänzt Jürgen Schwarz, Mitarbeiter der Aidshilfe Offenburg. Mit der Aidshilfe Offenburg/Ortenau und der Beratungsstelle für HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten des Landratsamt Ortenaukreis gibt es in der Ortenau zwei anonyme und kostenfreie Anlaufstellen rund um die Beratung, Testung und Prävention von HIV.

Damit Interessierte bei der Internetsuche schneller an die richtigen Informationen kommen, wurde auch der Chatbot „Ortena“ auf der Homepage des Landratsamts Ortenaukreis (www.ortenaukreis.de) um den Wissensbereich „HIV“ erweitert. Wer bei der Suche beispielsweise nach „HIV“ oder „sexuell übertragbare Krankheiten“ sucht, wird direkt zur Seite der Beratungsstelle des Landratsamtes weitergeleitet und findet neben den Kontaktdaten auch erste Informationen zum Test. „Auch in diesem Jahr wurde das Beratungs- und Testangebot sehr gut angenommen“, freut sich Bruder. 428 Personen suchten die Beratungsstelle persönlich auf, davon haben 425 einen HIV-Test durchgeführt.

Wie in den Jahren zuvor werden auch 2023 die Welt-AIDS-Tag-Fahnen in der Woche vom 1. Dezember am Landratsamt in der Badstraße und vor dem Historischen Rathaus in Offenburg zu sehen sein.

Die diesjährige Ausgabe des Aidsteddys wird wieder den ganzen Dezember hindurch in den Offenburger Apotheken erhältlich sein. Der Erlös kommt zu 100 Prozent der Arbeit der Aids-Hilfe Offenburg zugute. Der Aids-Teddy ist seit 1992 ein Symbol für Solidarität und Menschlichkeit, das Design wechselt jedes Jahr.

Außerdem lädt die Aids-Hilfe Offenburg am 1. Dezember alle Interessierten zu einem „Tag der offenen Tür“ von 11 bis 16 Uhr in ihre Räume in der Malergasse 1 in Offenburg ein. Neben Informationen und Gesprächsmöglichkeiten werden auch Gebäck und Getränke angeboten.

Am 1. Dezember ist die HIV-Beratungsstelle des Landratsamtes in Lahrer Clubs und Diskotheken unterwegs, u.a. im „Mensch Meier“, dem „Fröhlichs“ und dem „Club LUX“. „Wir freuen uns sehr über die neue Kooperation mit der Badischen Entertainment GmbH und sind schon gespannt, wie die Aktion von den Feiernden angenommen wird. Das Team der Lahrer Clubs war sofort offen für die Idee“, freut sich Bruder. Ab ca. 22.30 Uhr möchten die Mitarbeitenden der HIV-Beratungsstelle des Landratsamtes durch zwanglose Gespräche und das Verteilen von Kondomen auf den Welt-AIDS-Tag aufmerksam machen sowie über die eigenen Beratungs- und Testangebote informieren.

Hintergrundinformation: Anonyme und kostenfreie HIV-Tests

Sowohl bei der Beratungsstelle des Landratsamts als auch bei der Aids-Hilfe kann man sich anonym und kostenfrei auf HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten testen lassen. Auch HIV-Schnelltests können durchgeführt werden.

Bei der Beratungsstelle des Landratsamts ist eine vorherige telefonische Terminabsprache notwendig. Den Checkpoint der Aids-Hilfe, jeweils am zweiten Mittwoch im Monat, kann man ohne Termin besuchen.

Kontakt:

Landratsamt Ortenaukreis
Beratungsstelle für HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten
Rebecca Bruder
Tel.: 0781 805 9707
aidsberatung@ortenaukreis.de
Lange Straße 51, 77652 Offenburg

AIDS-Hilfe Offenburg/Ortenaukreis e.V.
Jürgen Schwarz
Tel.: 0781 77189
info@aids-hilfe-offenburg.de
Malergasse 1, 77652 Offenburg
Spendenkonto: IBAN: DE63 6645 0050 0000 5373 76 Sparkasse Offenburg/Ortenau