Sprungziele
Hauptmenü
Inhalt
Datum: 11.11.2022

830.000 Euro Fördergelder für Wegebau im Flurneuordnungsverfahren Oppenau (West) bewilligt

Im Dezember letzten Jahres konnte sich die Teilnehmergemeinschaft im Schwarzwaldverfahren Oppenau (West) über eine weitere Förderzusage freuen: Vier Millionen Euro mehr Zuschuss stellte das Land Baden-Württemberg damals in Aussicht. Gestern überreichte Peter Hauk MdL, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und Mitglied des Landtags, den ersten Bewilligungsbescheid über 830.000 Euro für rund 13,5 Kilometer Waldwege, einen Kilometer Wiesenwege und zwei Durchlassbauwerke an den Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaft Martin Springmann. „Damit kann es nun in dem für die Erschließung der Täler und Wälder in Oppenau so wichtigen Verfahren weitergehen,“ freute sich Springmann.

„Sogenannte Schwarzwaldverfahren sind eine besondere Art von Flurneuordnungsverfahren“, sagte der Minister bei der Übergabe des Bescheids im Stuttgarter Landtag. „Hierbei werden ganzjährig befahrbare Anbindungen von landwirtschaftlichen Höfen an das Straßennetz sowie die Verbesserung der Erschließung der Grünland- und Waldflächen realisiert.“ Dies fördere die Offenhaltung der Schwarzwaldtäler, die effiziente Waldbewirtschaftung und den Tourismus. „Das für die Landwirtschaft und den Naturschutz bedeutsame Projekt in Oppenau wird vom Bund und Land mit 85 Prozent für die im Jahr 2023 geplanten Wegebaumaßnahmen bezuschusst“, erklärte Hauk.

Auch Landrat Frank Scherer freut sich über die Bewilligung der Mittel: „Mit dieser weiteren Förderung von Bund und Land werden wir in die Verbesserung der Infrastruktur für die Land- und Forstwirtschaft in Oppenau über eine Million Euro investieren. Diese Infrastrukturmaßnahmen sind die Voraussetzung dafür, dass unsere Land- und Forstwirte auch unter schwierigen Bedingungen erfolgreich wirtschaften und zukunftsfähig bleiben. Das ist ein sehr wichtiges Ziel, nicht nur für die Landwirte, sondern für die ganze Ortenau, denn ihre Arbeit trägt wesentlich zum Erhalt unserer besonderen Kulturlandschaft und damit unserer touristischen Attraktivität bei“, betont Scherer.

Bürgermeister Uwe Gaiser bedankte sich im Rahmen der Übergabe bei Minister Hauk für die fortlaufende Unterstützung des ländlichen Raumes sowie bei den Mitarbeitern des Landratsamts für ihren engagierten Einsatz: „Gerade Gemeinden mit dezentraler Siedlungsstruktur und vielen landwirtschaftlichen Anwesen - wie Oppenau - erfahren durch Flurbereinigungsverfahren einen immensen Vorteil.“

Ansgar Jäger, Leiter des Amts für Vermessung und Flurneuordnung, ist stolz auf das schon Erreichte: „Im Verfahren Oppenau (West) konnten bisher 16 Kilometer unbefestigte und sieben Kilometer befestigte Wege sowie drei Brücken, die Mengelsmattbrücke, die Bruhansenhofbrücke und die Langenhofbrücke gebaut werden.“ Und Jägers Kollege Thomas Usche, der als Leitender Ingenieur für das Schwarzwaldverfahren Oppenau (West) zuständig ist, gibt einen Ausblick: „Derzeit ist der Ausbau der fünften Tranche im Gange. Dazu gehören ein Durchlass in Ramsbach, drei Hofzufahrten, 7,5 Kilometer Waldwege und zwei Kilometer Wiesenwege. Die Vorbereitung der ersten Maßnahmen der Tranche sechs ist so gut wie abgeschlossen.“ Jäger ergänzt: „Nach Genehmigung durch das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung werden wir den Neubau der in Tranche sechs geplanten Brücken und Waldwege, die zum Großteil auf Gemarkung Ibach liegen, ausschreiben.“ Er sei optimistisch, dass die Baumaßnahmen im nächsten Frühjahr beginnen können, so Jäger.

Zweck eines Schwarzwald-Verfahrens ist die Anbindung der landwirtschaftlichen Anwesen im Außenbereich an das Straßennetz mit ganzjährig befahrbaren Hofzufahrten, die Offenhaltung der Landschaft durch eine bessere Erschließung der landwirtschaftlichen Nutzflächen sowie der Bau von Waldwegen zur Verbesserung der Waldbewirtschaftung. Dabei wird auch der Naturschutzgedanke über den naturschutzrechtlich erforderlichen Ausgleich hinaus immer mitgedacht.

Anordnung: 1995

Verfahrensfläche: 3.300 ha

Teilnehmer: 280

Anzahl Flurstücke: 660

Verfahrenszuschusssatz: 85%


Nachweis MLR BW:

Im Beisein von Bürgermeister Uwe Gaiser und Ansgar Jäger vom Amt für Vermessung und Flurneuordnung überreichte Landwirtschaftsminister Hauk in Stuttgart den Bewilligungsbescheid an Martin Springmann.

von links nach rechts: Oppenaus Bürgermeister Uwe Gaiser, Minister Peter Hauk, Martin Springmann, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft und Ortsvorsteher von Ibach und Ansgar Jäger, Landratsamt Ortenaukreis.