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Machbarkeitsstudie zur Schaffung gemeinschaftlicher Bewässerungsinfrastrukturen im Ortenaukreis übergeben

Die Folgen des Klimawandels zeigen sich in der Landwirtschaft in den letzten Jahren mit einem verstärkten Auftreten von Spätfrösten, Früh- und Sommertrockenheit sowie Hitzeschäden. Besonders betroffen sind der Obst- und Weinbau in der Vorbergzone auf sogenannten Gesteinswitterungsböden und in den Talausgängen von Kinzig, Rench und Acher.

Zur Vermeidung von Schäden und zur Qualitätssicherung ist eine zuverlässige Bewässerung inzwischen unerlässlich. Aufgrund der besonderen Bedeutung der bewässerungswürdigen Kulturpflanzen und dem Bewusstsein, dass die Nutzung von Wasser als knapper Ressource konkurrierenden Interessen unterliegen wird, besteht Handlungsbedarf.

Um gemeinsam mit den Kommunen Lösungswege für eine zukunftsorientierte Bewässerung zu finden, haben sich auf Initiative des Ortenaukreises alle interessierten Kommunen erstmals im März 2023 zu einem Infotermin zum Thema „Einrichtung einer gemeinschaftlichen Bewässerungsinfrastruktur im Ortenaukreis“ getroffen. Insgesamt 15 Kommunen haben sich entschieden, unter Federführung des Landkreises eine Machbarkeitsstudie zur Schaffung gemeinschaftlicher Bewässerungsinfrastrukturen in Auftrag zu geben.

Mit der Machbarkeitsstudie wurde geprüft, wo sich in räumlicher Nähe zu den bewässerungswürdigen Kulturen nachhaltig nutzbare Wasservorkommen befinden und welche bereits vorhandenen Infrastrukturen ausgebaut oder vernetzt werden können.

Am 13. Mai 2025 wurde die Machbarkeitsstudie offiziell an den Ortenaukreis und die beteiligten Kommunen übergeben. Sie dient nun als Planungsgrundlage für Verbände, Kommunen, Winzer und Landwirte, um auf fundierter Basis über die nächsten Schritte zur Umsetzung einer zukunftssicheren Bewässerungsinfrastruktur entscheiden zu können.

„Ich freue mich sehr, dass wir mit der vorliegenden Machbarkeitsstudie nun eine fundierte Entscheidungsgrundlage in den Händen halten. Nur mit einer soliden Datenbasis wie dieser kann das Thema zielgerichtet und effektiv angegangen werden“, betont Landrat Thorsten Erny.

„Ich freue mich, dass wir dieses wichtige Thema in der Ortenau gemeinsam angehen“, ergänzt Diana Kohlmann, die für den Ländlichen Raum zuständige Dezernentin beim Ortenaukreis. „Die Möglichkeiten zur Vernetzung bestehender Strukturen und Etablierung neuer Techniken müssen unabhängig von lokalen Grenzen betrachtet werden.“

Die Erstellung der Machbarkeitsstudie in räumlich abgegrenzten Regionen wurde über ein Förderprogramm des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) mit 70 % gefördert. Der im Herbst 2023 gestellte Antrag auf Förderung wurde im Dezember 2023 bewilligt. Der Auftrag zur Erstellung der Machbarkeitsstudie wurde noch im selben Monat ausgeschrieben und konnte im April 2024 vergeben werden.

Die verbleibenden Kosten für die Erstellung der Machbarkeitsstudie wurden vom Ortenaukreis und den beteiligten Kommunen jeweils hälftig getragen. Im Rahmen der Studie wurden zudem erste Schätzungen zu den voraussichtlichen Erschließungskosten ermittelt.

20.05.2025