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Datum: 13.08.2021

Schulsozialarbeit unter Coronabedingungen

Mit einem offenen Ohr stehen 25 Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter den Kindern und Jugendlichen an den 22 kreiseigenen Schulen im Ortenaukreis unterstützend zur Verfügung. Schulsozialarbeitende sind Ansprechpartner bei vielfältigen Problemlagen wie Prüfungsängsten, Konflikten im Ausbildungsbetrieb oder Bewerbungsstress, aber auch bei familiären oder psychischen Schwierigkeiten sowie, gerade in dieser Zeit, fehlender Motivation und Strukturlosigkeit. Sie unterstützen die jungen Menschen dabei, Lösungen zu finden und vermitteln bei Bedarf Fachstellen und Netzwerkpartner.

Während des vergangenen Schuljahrs unter Coronabedingungen, mit längeren Phasen des Lockdowns und Wechselunterricht, ist die Schulsozialarbeit neue Wege gegangen und war im Schulraum, Sozialraum sowie vermehrt im Onlineraum beratend und unterstützend tätig.

Hierbei wurden neue Ideen und Konzepte entwickelt, wie etwa präventive Online-Gruppenangebote, Online-Beratungen, oder auch Teambuilding auf Abstand.

„Schulen sind ein maßgeblicher Lebensraum und Sozialisationsort unserer Kinder und Jugendlichen. Die Schulsozialarbeit ist ein gutes präventives Angebot der Kinder- und Jugendhilfe, das Schulen in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag unterstützt, um insbesondere die in ihrer persönlichen Entwicklung gefährdeten, sozial ausgegrenzten oder benachteiligten Schülerinnen und Schüler zu fördern“, fasst Sozialdezernent Georg Benz zusammen. „Gerade im Hinblick auf die Corona-Pandemie und deren noch nicht abschätzbaren Auswirkungen nimmt die Schulsozialarbeit derzeit einen besonderen Stellenwert im Schulalltag ein und ist eine wichtige Stütze für die Kinder und Jugendlichen“, erklärt Marion Stumm, Sachgebietsleiterin der Schulsozialarbeit an kreiseigenen Schulen des Ortenaukreises. „Die veränderten vielfältigen Problemlagen sind deutlich spürbar. Hier ist es besonders wichtig, mit den jungen Menschen, der Schule und Schulsozialarbeit zusammenzuarbeiten, um gemeinsam Lösungen zu finden“, so Stumm weiter.

Besonders beschäftigt habe die Jugendlichen laut Stumm die Themen ‚Alltagsstruktur im Lockdown‘, das Zurückfinden in den sogenannten ‚Lockup‘, also das Wiederfinden von Motivation, die Rückkehr in den Präsenzunterricht und die die Reduzierung von Schulabsentismus sowie Probleme in der Familie, dem sozialen Umfeld oder finanzieller Natur. Die Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter haben ihre Kommunikationswege kontinuierlich an die Lebenswelten der jungen Menschen angepasst.

„Die Beratung ist vor allem für junge Menschen wichtig, die in der Zeit der Schulschließungen Krisen, Isolation und digitale Exklusion erlebt haben“, so Benz. So habe die Zahl der Jugendlichen mit psychischen Problemen um rund 20 Prozent zugenommen, Tendenz steigend. Nicht nur bei Absolventen von Abschlussklassen gebe es verständlicherweise hohen Beratungsdarf. „Schulsozialarbeitende leisten eine großartige Arbeit und sind wichtige Ansprechpartnerinnen und -partner sowie Bindeglieder für junge Menschen, Personensorgeberechtigte, Lehrkräfte und Schulleitungen“, fasst Bernhard Kohler, Leiter des Amts für Schule und Kultur des Ortenaukreises zusammen.