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Schüler bauen ihre eigene PV-Anlage

Eine neue Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Haus- und Landwirtschaftlichen Schulen in Offenburg nahmen heute Landrat Frank Scherer, Martin Wenz, Mitglied der Geschäftsleitung im E-Werk Mittelbaden, Schulleiter Heinrich Kiefer und Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule – Profil Gesundheit & Pflege – in Betrieb. Eine Projektarbeit zum Thema „grüne Energie“ war die Initialzündung für die Kooperation zwischen Schule, Landratsamt Ortenaukreis und E-Werk Mittelbaden. 16 Schülerinnen und Schüler, die kurz vor dem Erwerb der Mittleren Reife stehen, planten gemeinsam mit ihrem Lehrer Mirco Priess eine Photovoltaik-Anlage für ihr Schulgebäude in der Zähringerstraße 41.

Wie es dazu kam, beschreibt Oberstudiendirektor und Schulleiter Heinrich Kiefer so: „Im zurückliegenden Jahr schrieb das Kultusministerium erstmals das neue Fach ‚Projektarbeit‘ aus. Wir haben uns darauf beworben und erhielten 2015 den Zuschlag. Im September 2015 konnte es los gehen.“

Das Thema der Projektarbeit war frei wählbar. Die Schülerinnen und Schüler wollten sich mit der Energiewende und mit erneuerbaren Energien beschäftigen und hatten die Idee einer eigenen PV-Anlage. Die Aufgabe bestand darin, diese PV-Anlage zu entwickeln, einen geeigneten Standort zu finden, die finanziellen Mittel sicherzustellen und schließlich die Anlage zu bauen – kurz gesagt, das Projekt zu managen. Der Ortenaukreis als Träger der Schule und Eigentümer des Schulgebäudes, war schnell von der Idee überzeugt. Landrat Frank Scherer: „Für uns war es eine Selbstverständlichkeit, die Klasse bei ihrem Projekt zu unterstützen. Es passt sehr gut in unsere energiepolitische Linie, Dachflächen kreiseigener Gebäude für PV-Anlagen zur Verfügung zu stellen. Außerdem hat der Leiter unseres Gebäudemanagements eine Unterrichtsstunde besucht und den Schülerinnen und Schülern Tipps zur Planung, Umsetzung und Kontaktaufnahme mit möglichen Projektpartnern gegeben.“

Im zweiten Schritt war ein Partner gefragt, der über Fachkenntnisse zu PV-Anlagen verfügt. Das Projektteam entschied sich für das E-Werk Mittelbaden. Martin Wenz: „Wir setzen eine langjährige und gute Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Ortenaukreis fort und unterstützen gerne diese interessante Projektarbeit.“

Für Lehrer Mirco Priess ist das Projekt ein gutes Beispiel, eigene Grenzen zu überschreiten: „Am Anfang des Projekts kostete es beispielsweise die meisten Schülerinnen und Schüler Überwindung, bei einem Amt oder einer Firma anzurufen. Es war spannend zu beobachten, wie sie immer mutiger wurden bis es schließlich ‚cool‘ war, mit dem einen oder anderen Repräsentanten eins Amts oder Unternehmens telefoniert zu haben. Das Projektteam hat etwas sehr Wichtiges gelernt: auf Leute zuzugehen, um Hilfe zu fragen und ein gemeinsames Ziel zu verfolgen.“

In der Zeit vom 17. bis 24. Juni 2016 erfolgte unter tatkräftiger Mitwirkung der Schülerinnen und Schüler die Montage der insgesamt 114 PV-Module durch das E-Werk Mittelbaden, das zukünftig den Betrieb der Anlage übernimmt. Fachpartner für die Installation war Elektro-Eckenfels aus Friesenheim. Die Anlage mit 114 PV-Modulen umfasst circa 190 Quadratmeter des Flachdachs des Gebäudeteils C der Schule. Die PV-Module sind in Richtung Süden aufgeständert montiert. Mit einer Leistung von rund 30 Kilowattpeak liegt der jährlich zu erwartende Solarstromertrag bei 30.000 Kilowattstunden. Diese Strommenge deckt 25 Prozent des Strombedarfs des Schulgebäudes. Die CO2-Ersparnis im Jahr beträgt 19,5 Tonnen.