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Ortenaukreis vernetzt und entwickelt Hilfsangebote für Betroffene

Einjähriges Bestehen der Informations-, Beratungs- und Beschwerdestelle für psychisch erkrankte Menschen und Angehörige (IBB)

„Ich weiß nicht mehr weiter!“, sagt eine ratlose Mutter am Telefon. Am anderen Ende der Leitung sitzt eine Mitarbeiterin der Informations-, Beratungs- und Beschwerdestelle für psychisch erkrankte Menschen und Angehörige (IBB). „Mein Sohn liegt nur im Bett, steht nicht mehr auf, geht nicht mehr an seine Ausbildungsstelle und hat an nichts mehr Interesse.“ Solche und ähnliche Anfragen landen oft bei einer der fünf IBB-Stellen im Ortenaukreis.

Vor genau einem Jahr hat die Beratungsstelle im Ortenaukreis ihre Arbeit aufgenommen. Sechs Ehrenamtliche wurden für diese Aufgabe vom Kreistag bestellt. Sie bieten seither neben der telefonischen Kontaktmöglichkeit jeweils einmal monatlich kostenlose Sprechstunden in den Räumlichkeiten der freien Wohlfahrtspflege in Achern, Hausach, Kehl, Lahr und Offenburg an. Betroffene und/oder Angehörige von Menschen mit einer psychischen Erkrankung können dort ihre Anliegen besprechen oder Beschwerden vorbringen.
Das flächendeckende Angebot der IBB-Stelle ergänzt die vorhandenen wohnortnahen Versorgungsstrukturen für Menschen mit psychischer Erkrankung, die der Ortenaukreis bereits seit Gründung eines gemeindepsychiatrischen Verbundes im Jahr 2006 sicherstellt. „Unseren Verbund haben wir dazu im Jahr 2017 erneuert und um neue Vertragspartner erweitert, sodass wir Menschen mit einer psychischen Erkrankung und ihren Angehörigen sowie Personen aus ihrem sozialen Umfeld bei Fragen und Beschwerden eine weitere Unterstützung anbieten können“, berichtet Georg Benz, Sozialdezernent im Landratsamt Ortenaukreis. Mittlerweile verfolgen 24 Vertragspartner aus den Psychiatrischen Kliniken, kirchlichen und wohltätigen Verbänden, Werkstätten und Wohnangeboten für psychisch erkrankte Menschen das Ziel, bestehende und neue Hilfeangebote im Ortenaukreis zu entwickeln und zu vernetzen.

Die Stelle ist durch Betroffene, Angehörige und unabhängige Fachleute besetzt, die der Schweigepflicht unterliegen. Die in Offenburg erreichbare Ansprechpartnerin erfüllt die Funktion der Patientenfürsprecherin.
„Wir sind froh, dass wir sechs Ehrenamtliche gefunden haben, die psychisch erkrankten Menschen und ihren Angehörigen auf Augenhöhe begegnen. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass die Hemmschwelle der Patienten, sich Hilfe zu holen, dadurch verringert wird“, so Benz.

Weitere Infos zu den Sprechzeiten der jeweiligen Standorte finden Sie hier.