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Ortenaukreis geht gemeinsam mit Kommunen im Breitbandausbau vor

Im Oktober hat sich der Kreistag des Ortenaukreises einstimmig für die Gründung einer Gesellschaft zum Aufbau der kreisweiten Breitbandinfrastruktur („Backbone-Netz“ und Ortsnetze) ausgesprochen. Als Grundlage für einen Beschluss in der jeweiligen Gemeinde informierte Diana Kohlmann, Leiterin der Stabsstelle Breitband beim Landratsamt Ortenaukreis, gemeinsam mit Breitbandkoordinator Klaus Beck in neun Sitzungen nun alle 51 Städte und Gemeinden des Ortenaukreises über die Breitband Ortenau GmbH & Co. KG.

„Wir haben die Gemeinden ausführlich über den Aufbau der Gesellschaft und die weitere Zeitplanung informiert,“ sagt Kohlmann. „Glasfaserbasierte Internetanschlüsse bis ins Haus sind aus unserer Sicht die beste Möglichkeit, um den Ortenaukreis mit schnellem Internet zu versorgen, weil Zwischenausbaustufen im ländlichen Raum oft nicht die gewünschten Erfolge bringen. Denn die Häuser und Wohnungen werden bei diesen Zwischenausbaustufen weiterhin mit Kupferleitungen versorgt. Diese sind im ländlichen Raum oft sehr lang, bis sie die Häuser und Wohnungen erreichen.“ Mit jedem Meter Reichweite nehme aber auch die Übertragungsreichweite des Internetsignals ab.

Im Rahmen einer Abfrage durch den Kreis im Herbst 2015 hätten die befragten privaten Netzbetreiber angekündigt, den Ortenaukreis nicht flächendeckend und überall gleichgut mit schnellem Internet zu versorgen. „Wenn wir also die unterversorgten Gebiete nicht ausbauen, baut keiner,“ so Kohlmann.

Gestern habe der letzte Informationsabend in Ettenheim stattgefunden, sodass jetzt alle Kommunen um die Chancen des Beitritts zur Gesellschaft wüssten. Bis zum 31. März 2017 sollten die einzelnen Gemeinden nun die Gründungsbeschlüsse fassen.
Die Gesellschaft werde ab April 2017 dafür zuständig sein, sowohl ein kreisweites überörtliches Netz zur Anbindung aller 51 Kommunen des Ortenaukreises an Glasfaserleitungen (Backbone-Netz) aufzubauen als auch innerörtlich die Breitbandnetze auszubauen. So könne ein großes zusammenhängendes Kreisnetz entstehen, das attraktiv für Betreiber sei, die die von der Gesellschaft gebaute Infrastruktur pachten. „Durch den Aufbau der Gesellschaft bündeln wir die Kompetenzen im Bereich Ausschreibungen, Vergabe und Förderung. Vier Mitarbeiter der Gesellschaft werden sich nur damit befassen.

Das Geschäftsmodell der Gesellschaft sieht vor, dass diese bei der Gründung zu 100 Prozent in öffentlicher Hand ist. Sie kümmert sich für die Gemeinden um deren Ortsnetzausbau, dabei haben die Kommunen aber jederzeit die Entscheidung in der Hand, wann sie welche Gebiete ausbauen lassen wollen. Beim Ausbau werden die Kommanditisten (Gemeinden und Kreis) die Kosten für die Errichtung der Netze durch die GmbH & Co. KG auf ihrem Gebiet tragen, die nicht von einer Förderung abgedeckt sind. „Durch den Zusammenschluss der Kommunen und des Kreises nutzen wir die Fördermöglichkeiten optimal aus,“ so Kohlmann. „Wir wollen schon 2017 den Betreiber des Netzes ausschreiben, damit im gleichen Jahr bereits die ersten Anschlüsse ans Netz gehen können und von da an das Netz nach und nach aufgebaut werden kann.“

Derzeit verlege der Ortenaukreis bei anstehenden Baumaßnahmen bereits Leerrohre für das Backbonenetz mit, die das Land Baden-Württemberg fördere. Das Backbonenetz solle bis Ende 2020 fertig gestellt sein; die Phase eins der Ortsnetzausbauten sei ebenfalls bis Ende 2020 terminiert. In Phase eins würden vorrangig die Gebiete ausgebaut, die derzeit massiv unterversorgt sind.