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Datum: 13.08.2021

Lebensmittelhygiene bei Grill- und Gartenfesten

Tipps und Checkliste

Grillen gehört im Sommer zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen - damit das Grillvergnügen auch ein Vergnügen bleibt und nicht mit einem verdorbenen Magen endet, informieren die Experten der Lebensmittelüberwachung des Landratsamts, welche Hygieneregeln

vor und während des Grillens zu beachten sind.

„Fleisch zurechtschneiden, Salat zerkleinern, Gemüse stiften. Beim Grillen wird geschnippelt, gewürzt und mariniert, was das Zeug hält“, weiß Lebensmittelkontrolleurin Sarah Sosnowski. Wichtigstes Werkzeug dabei: Die Hände. „Dass die Hände dabei mit allerlei in Kontakt kommen, wird mitunter einfach in Kauf genommen. Dabei ist es aber von enormer Bedeutung, dass sie regelmäßig gewaschen werden“, betont Sosnowski. Regelmäßig bedeute in diesem Fall, dass die Hände vor Beginn, zwischen den einzelnen Arbeitsschritten wie vor der Salatzubereitung oder dem Marinieren, und nach den Vorbereitungen gründlich gewaschen werden. „Als Richtwert werden 20 Sekunden empfohlen. Das entspricht in etwa der Zeit, die man braucht, um zweimal das Lied „Happy Birthday“ vor sich hinzusummen“, so die Lebensmittelkontrolleurin.

Vorab sollte Flüssigseife und Einmalpier (z.B. Küchenrolle) bereitgestellt werden, um nicht im „Eifer des Gefechts“ auf die Idee zu kommen, das Geschirrtuch o.ä. zu verwenden. Die Hygiene-Expertin rät auch dazu, besser regelmäßig Hände zu waschen, als Einweghandschuhe zu tragen, weil das nicht automatisch hygienischeres Arbeiten bedeute. „Schmutz sammelt sich auch auf Handschuhen an“.

Besonders bei der Zubereitung von rohem Fleisch oder Fisch ist die Einhaltung von Hygienemaßnahmen sowie ein zügiges Arbeiten wichtig. „Schon bei den Grillvorbereitungen müssen Fleischprodukte immer getrennt von anderen Lebensmitteln, die roh verzehrt werden, wie Salat oder Desserts, vorbereitet werden“, erklärt Sosnowski. Sie rät dazu, zuerst Speisen vorzubereiten, die vor dem Verzehr nicht erhitzt werden müssen, wie ein kaltes Dessert. Danach Lebensmittel wie Gemüse und Salate, die roh verzehrt werden. Erst ganz am Ende sollte rohes Fleisch zubereitet bzw. mariniert werden. „So kann eine Keimübertragung vom Fleisch auf andere rohe Lebensmittel unterbunden werden. Sobald ein Vorbereitungsschritt abgeschlossen ist, gilt es die Speisen gut abgedeckt bis zu ihrem großen Aufritt im Kühlschrank zwischenzuparken“, so Sosnowski.

Um eine Keimübertragung zu verhindern, müssen die verwendeten Kochutensilien mit heißem Wasser abgewaschen werden. Auch sollte man getrennte Utensilien für das Grillgut verwenden und für das Fleisch einen eigenen Teller und Grillzange.
Was viele nicht wissen: Das fertig gegrillte Fleisch sollte nicht auf dem Teller abgelegt werden, der schon für das rohe Fleisch benutzt wurde – hier droht Keimgefahr! Bei besonders warmen Temperaturen sollte darauf geachtet, Lebensmittel – insbesondere Fleisch - nicht lange der Wärme oder direkten Sonne auszusetzen, sonst können sich mögliche Keime darauf sehr schnell vermehren. „Bereits beim Einkauf sollte man daher die Kühlkette nicht unterbrechen und leichtverderbliche Lebensmittel, wie Fleisch und Fisch, möglichst gekühlt transportieren“, raten die Lebensmittelkontrolleure des Landratsamts.

Ähnliches gelte auch für Grillbeilagen wie Salate und Dessert. „Bakterien und Keime vermehren sich bei Sommertemperaturen auch in den Grillbeilagen sehr schnell. Deswegen bei Hitze lieber auf Rezepte mit Mayonnaise, Eiern oder Milchprodukten verzichten“, sagt Sosnowski und empfiehlt als Alternative für Essig- oder Zitronen-Vinaigretten. Sinnvoll sei es auch, Salate nur in kleineren Mengen auf den Tisch zu stellen und bei Bedarf mit dem restlichen Salat aus der Kühlung aufzufüllen.

„Besondere Vorsicht gilt bei der Wiederverwertung von Resten. Salate und Desserts sollten nur am Tag der Zubereitung gegessen werden und nicht aufgehoben werden“, so die Lebensmittelkontrolleurin.

Nach dem Grillfest sollte der Rost des Grills gründlich gereinigt werden. Dafür gibt es einen einfachen Trick: Den Rost über Nacht in nasses Zeitungspapier einwickeln und einweichen lassen. Am nächsten Tag lässt sich der Rost unter der Spüle einfacher reinigen. Verrostete Grillroste bitte nicht mehr verwenden!

„Hartnäckige Fett am Grillrost lassen sich am besten entfernen, wenn das Reinigungsutensil einen schmirgelnden Effekt hat. Etwas alter Kaffeesatz auf dem Schwamm ist da genau das Richtige!“, empfiehlt Sosnowski.

Checkliste fürs nächste Grillfest:

  • Hände waschen – vorher, nachher, zwischendurch
  • Getrennte Zubereitung von verschiedenen Lebensmitteln
  • Besteck wechseln (Messer, Grillzangen)
  • Gesonderte Teller für das Grillgut nutzen
  • Auf gute Kühlung achten
  • Grill reinigen