Sprungziele
Hauptmenü
Inhalt

Landrat Frank Scherer besucht Kantine der Containerunterkunft Offenburg

Landrat Frank Scherer hat heute die Kantine in der neuen Containerunterkunft für Flüchtlinge am Südring in Offenburg besucht. Zusammen mit Dezernent Michael Loritz und der Leiterin des Migrationsamts Alexandra Roth überzeugte sich Scherer persönlich von der Qualität des vom Landratsamt beauftragten Caterers und suchte das Gespräch mit den dort lebenden Zuwanderern. Alle 62 seit Donnerstag, 7. April, in den Containern untergebrachten Männer hatten zuvor das Cateringangebot abgelehnt und dieses Essen boykottiert. Anstatt dessen wolle man sich selbst verpflegen und die entsprechenden Beträge ausbezahlt bekommen, so die Argumentation der Beschwerdeführer.

Beim Vor-Ort-Gespräch und während des gemeinsamen Mittagessens, zu dem neben den Zuwanderern auch Vertreter der ehrenamtlichen Helferkreise und der Presse eingeladen waren, bot Scherer den Bewohnern der vom Ortenaukreis getragenen Unterkunft das Gespräch an. Dabei erläuterte er in englischer Sprache insbesondere auch die Gründe, weshalb das Cateringmodell für die beiden Großunterkünfte in Lahr und Offenburg mit jeweils rund 500 Plätzen die beste Lösung ist und warum das Landratsamt an dieser festhalten wird.

„Nie zuvor kamen so viele Menschen auf der Flucht vor Krieg, politischer Verfolgung, Hunger und Elend nach Deutschland und in den Ortenaukreis. Dies ist für die aufnehmende Bevölkerung, den Ortenaukreis sowie seine Städte und Gemeinden eine große Herausforderung“, so der Landrat. „Alle Behörden und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sorgen in Ansehung unserer humanitären und historischen Verantwortung mit größter Kraftanstrengung dafür, dass die zu uns kommenden Menschen nicht nur ein Dach über dem Kopf haben, gut betreut und versorgt werden, sondern darüber hinaus vorbildlich willkommen geheißen und möglichst rasch integriert werden können.“ Wie alle Beteiligten leiste auch das Landratsamt seinen Beitrag mit enormem Engagement von rund 350 Beschäftigten und unter verantwortlichem Einsatz beachtlicher finanzieller Mittel der Steuerzahler. „Es macht mich deshalb betroffen, wenn das nun in der Containersiedlung in Offenburg als unzureichend empfunden wird, weil die durch eine renommierte Cateringfirma gewährleistete Verpflegung angeblich krank mache – und dies behauptet wird, ohne das Essen überhaupt probiert zu haben! Dabei haben wir auch dafür Sorge getragen, dass den religiösen Essgewohnheiten der Bewohner vollständig Rechnung getragen wird. Natürlich habe ich Verständnis dafür, dass die Bewohner lieber selbst kochen würden. Das ist aber aus zwingenden organisatorischen Gründen in einer vorläufigen Unterbringung nicht immer möglich. Auch angesichts der kurzen Aufenthaltsdauer von in der Regel nur wenigen Monaten ist dieses Modell nicht unzumutbar“, betonte Scherer.

Etwa die Hälfte der rund 50 anwesenden Zuwanderer ließ sich überzeugen, das Rindergeschnetzelte, die Rohkostsalate und das Obst, die an diesem Tag auf dem Speisenplan standen, zu probieren. Die Tester waren sich einig, dass das Speisenangebot sowohl geschmacklich gut als auch nahrhaft, gehaltvoll und vielfältig sei. Ob oder wie viele Bewohner das Speisenangebot in Zukunft annehmen werden, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.