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Datum: 12.04.2022

Hand in Hand gegen den Klimawandel im Wald: Amt für Waldwirtschaft und Gemeinde Oberwolfach setzen neue Baumarten ein

Der Klimawandel ist in aller Munde – längst sind auch die Wälder im Ortenaukreis betroffen. Denn Hitze und Trockenheit ziehen unter anderem Schädlings- oder Pilzbefall nach sich und gefährden den Wald in seiner Nutz- und Erholungs- sowie Klima-, Wasser- und Bodenschutzfunktion. Um die Ortenauer Wälder zukunftsfähig zu machen und möglichst klimatolerant zu gestalten, gehen die Forstleute vom Amt für Waldwirtschaft daher schon seit langer Zeit gemeinsam mit Kommunen, Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern Hand in Hand. Dabei setzen die Forstexperten unter anderem auf bereits vorkommende klimastabile Baumarten und auf die Naturverjüngung, also natürlich nachwachsende Jungbäume.

Auf Vorschlag des Amts für Waldwirtschaft beschloss nun die Gemeinde Oberwolfach eine Pflanzaktion auf einer Fläche im Distrikt Schwasbach am Höhenkamm durchzuführen und bepflanzte rund zwei Hektar Wald mit einer bunten Mischung aus Eiche, Lärche, Douglasie und Roteiche. Ursprünglich standen primär Fichten und Tannen in diesem Gebiet. Bedingt durch Käfer- und Sturmschäden entstanden in den letzten Jahren jedoch große Lücken. „Da wir hier klimabedingt zunehmend größere Probleme mit Fichte und Tanne hatten, haben wir die Not zur Tugend gemacht und die Gelegenheit genutzt, um die nächste Waldgeneration bestmöglich für den Klimawandel zu wappnen,“ erklärt der zuständige Revierleiter des Amts für Waldwirtschaft, Markus Schätzle. Gemeinsam mit den Forstwirten der Gemeinde Oberwolfach, Albert Echle und Ralf Sum, und unterstützt durch den Forstservice Stefan Dieterle wurden zunächst die noch verbliebenen alten Fichten und Tannen eingeschlagen. Im Anschluss setzten die Waldleute rund 800 Jungbäume in aufwändiger Handarbeit in den Boden. „Allein aus sich heraus würde der Wald hier den notwendigen Baumartenwechsel nicht schaffen, er braucht sozusagen unsere ‚helfende Hand‘. Die vielfältige Mischung mit verschiedenen wärme- und trockenheitstoleranteren Baumarten, die wir hier aktiv gestaltet haben, sichert uns nun für die Zukunft bestmöglich ab. Auf diese Weise können wir im Interesse der Gemeinde und ihrer Bürgerinnen und Bürger sowohl ökologische als auch betriebswirtschaftliche Ziele gut verbinden,“ fährt Schätzle fort.

Bereits 2019 habe die Gemeinde eine ähnliche Fläche auf diese Weise neu bepflanzt und gute Erfahrungen gemacht. Damals wurde eine Schadfläche um trockenresistente Baumarten ergänzt. Zusätzlich zu Douglasie und Lärche wurden auch Libanon- und Atlaszedern gepflanzt. „Mittlerweile sind die kleinen Bäume schon fast einen Meter hoch und scheinen sich bei uns im Schwarzwald wohl zu fühlen“, freut sich der Revierleiter.