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»Gesund beginnt im Mund« - Aktionstag zum Tag der Zahngesundheit

Am 25. September 2016 findet deutschlandweit der „Tag der Zahngesundheit“ statt. Das diesjährige Motto lautet „Gesund beginnt im Mund – Fakten gegen Mythen“.

Erneut mitwirken wird dabei die „Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit im Ortenaukreis“, der die Krankenkassen, die Zahnärzteschaft und das Gesundheitsamt im Landratsamt Ortenaukreis angehören. Dieses Jahr werden die Zahn –Experten Schülerinnen und Schüler der Gutenbergschule in Lahr über festverankerte Mythen im Bereich der Zahngesundheit aufklären. „Viele Eltern und Kinder denken noch immer, es reiche, zweimal am Tag für zwei Minuten die Zähne zu putzen“, sagt Evelyn Kraus, stellvertretende Amtsleiterin des Gesundheitsamtes. „Richtig ist jedoch, dass für eine gründliche Zahnreinigung mehr Zeit investiert werden muss. Jeder kann das selbst mit einer Färbetablette ausprobieren. Stoppt man die Zeit, die benötigt wird, um die Zähne komplett zu säubern, hat man einen guten Anhaltspunkt. Das kann durchaus auch fünf Minuten dauern“, weiß Kraus und gibt Eltern und Erziehungsberechtigten den Tipp, Kinder so lange beim Zähneputzen zu unterstützen, bis diese fließend Schreibschrift schreiben können. „Vorher verfügen sie nicht über die motorischen Fähigkeiten, das Putzen ganz alleine zu bewältigen“, so die Medizinerin.

Ein weiterer Mythos, der sich hartnäckig hält, heißt: Karies ist für Milchzähne nicht so schlimm. „Das ist schlicht falsch“, stellt Evelyn Kraus klar. „Milchzähne spielen eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Kindes. Sie werden für den Spracherwerb benötigt und haben auch eine Funktion beim Wachstum der Gesichtsknochen. Ein vorzeitiger Verlust der Milchzähne kann Auswirkungen auf die Sprachentwicklung haben und beeinflusst das Wachstum der Kieferknochen negativ.“ Aufwendige und langwierige kieferorthopädische Behandlungen können die Folge sein. Vor dem Verlust der Zähne stehen meist noch unangenehme Zahnschmerzen, verbunden mit eingeschränkter Nahrungsaufnahme. Um dies alles zu verhindern, sei es sehr wichtig, auch die Milchzähne regelmäßig von einem Zahnarzt kontrollieren und, wenn nötig, behandeln zu lassen. „Die frühzeitige Einbindung der zahnärztlichen Kontrollen ist seit diesem September auch ein Aspekt in den kinderärztlichen Vorsorge-Untersuchungen. Hier wird in Zukunft auf die zahnärztlichen Untersuchungen hingewiesen“, erklärt Zahnarzt Rainer Wagner, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit im Ortenaukreis. „Dies führt hoffentlich zu einer weiteren Verbesserung in der Versorgung.“

Laut der Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS V) ist bei 12-Jährigen seit den 1990er Jahren das Auftreten von Karies um 90 Prozent zurückgegangen. In der aktuellen Studie, vorgestellt im August 2016, haben 12-Jährige durchschnittlich nur noch 0,5 Zähne mit einer Karieserfahrung. Das bedeutet, durchschnittlich wurde ein „halber“ bleibender Zahn kariös ist, gefüllt oder wegen einer Karies entfernt wurde. „Dies ist auch als Erfolg für die präventive Arbeit der Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit im Ortenaukreis zu sehen, die sich seit über 25 Jahren für die Zahngesundheit der Kinder und Jugendlichen einsetzt“, sagt Wagner.