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Datum: 28.01.2021

Fünf Fälle von Corona-Mutationen im Ortenaukreis nachgewiesen

Ortenau Klinikum betroffen - umfangreiche Schutz-Maßnahmen eingeleitet

Im Ortenaukreis sind fünf Fälle von Corona-Virus-Mutationen nachgewiesen worden. Die Fälle wurden im Zusammenhang der Coronavirus-Surveillance-Verordnung des Bundesministeriums für Gesundheit ermittelt, nach der Labore bundesweit PCR-positive Proben auf ihre RNA-Sequenz untersucht werden, um einen besseren Überblick über die in Deutschland zirkulierenden Varianten des Coronavirus zu bekommen. Bei den fünf dem Gesundheitsamt des Ortenaukreises bestätigten Fällen wurde die Mutation „N501Y“ nachgewiesen, die zu den Virusvarianten „B.1.1.7“ (Großbritannien), „B.1.351“ (Südafrika) und „B.1.1.28“ (Brasilien) zählt. Um welche Virusvariante es sich genau handelt, ist noch unklar. Die Virusmutation, die vor allem in Großbritannien und Irland bereits sehr verbreitet ist, ist Experten zufolge leichter übertragbar als die ursprüngliche Form von Sars-CoV-2.

Eine infizierte Person wurde nach ihrer Ansteckung als Corona-Patient auf der Covid-Station im Ortenau Klinikum am Ebertplatz behandelt. Inzwischen muss diese Person nicht mehr stationär behandelt werden und wurde bereits aus dem Ortenau Klinikum entlassen, sie befindet sich in Quarantäne. In Zusammenhang mit diesem Fall konnten bislang zwei weitere Infektionen mit der Mutation bestätigt werden.

Bei zwei weiteren, davon unabhängigen Fällen, konnte das Gesundheitsamt des Ortenaukreises ebenfalls die engen Kontaktpersonen ermitteln. In allen Fällen befinden sich die Kontaktpersonen in Quarantäne und es werden PCR-Abstriche veranlasst, um das Risiko einer Weiterverbreitung durch asymptomatischen Virusträger zu minimieren. Ergeben sich daraus weitere positive Fälle, werden entsprechende weiterführende Laboruntersuchungen veranlasst, bei der das Erbmaterial des Virus genau untersucht wird, um Mutationen zu entdecken. Es ist nicht auszuschließen, dass auch bei weiteren Proben Mutationen nachgewiesen werden.

In enger Abstimmung mit dem Landesgesundheitsamt und dem Gesundheitsministerium Baden-Württemberg hat das Ortenauer Gesundheitsamt auf der Covid-Station im Ortenau Klinikum am Ebertplatz folgende Akutmaßnahmen angeordnet:

  • Auf der betroffenen Covid-Station, die bereits vom normalen Klinikbetrieb isoliert ist und nur unter besonderen Schutzmaßnahmen betreten werden darf, werden keine neuen Pateinten aufgenommen. Auch werden derzeit keine Pateinten entlassen oder auf andere Stationen verlegt.
  • Bei allen Patienten wird ein neuer PCR-Abstich vorgenommen, um eventuell weitere Mutationen erkennen zu können.
  • Nicht mehr behandlungspflichtige Patienten werden erst entlassen, wenn keine weiteren Mutationen festgestellt worden sind.
  • Das gesamte ärztliche und pflegerische Personal der Station wird neben den bereits etablierten Routinetestungen erneut getestet (Antigen-Schnelltest und zusätzlicher PCR-Test).

Der weitere Klinikbetrieb am Ortenau Klinikum in Offenburg, Betriebsstelle Ebertplatz, ist von den Maßnahmen nicht betroffen. Die Klinik nimmt unter den bekannten Corona-Bedingungen, wie beispielsweise besonderen Hygienemaßnahmen, eingeschränkten Besuchsmöglichkeiten und einem eingeschränkten Elektivprogramm, weiterhin Patienten auf. Insbesondere die Notfallversorgung ist sichergestellt. Auch werden schwangere Frauen in der Geburtshilfe aufgenommen und betreut.

An den weiteren Häusern des Klinikverbundes wurden bisher keine Fälle von Corona-Mutationen nachgewiesen. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt überwacht das Ortenau Klinikum die Situation engmaschig. Weitere Entscheidungen sind abhängig von den Ergebnissen der laufenden Untersuchungen.