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Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Der Eurodistrikt Strasbourg–Ortenau

Der Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau ist ein europäischer Verbund für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) und stellt eine eigenständige Körperschaft des öffentlichen Rechts mit einem jährlichen Budget von 850.000 Euro dar.

Wer gehört dazu?

Entsprechend seiner Bestimmung, als Modellregion in Europa neue Formen der grenzüberschreitenden Kooperation zu erproben, entwickelt sich der Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau auch geografisch weiter. Seit Anfang 2017 gehören die Communes du Château im Westen von Strasbourg zur Eurometropole und damit auch zum Eurodistrikt. Im Süden haben die Gemeindeverbände Pays d'Erstein, Benfeld und Umgebung und der Gemeindeverband Rhin fusioniert zu einem neuen Gemeindeverband namens Canton d'Erstein.

Mitglieder des Eurodistrikts sind nun auf französischer Seite die Eurométropole Strasbourg und der Gemeindeverband "Canton d'Erstein" sowie der französische Staat. Auf deutscher Seite gehören ihm der Ortenaukreis sowie dessen fünf Große Kreisstädte Achern, Kehl, Lahr, Oberkirch und Offenburg an.

Welche Ziele hat der Eurodistrikt?

Ziel des Eurodistrikts ist es, den Alltag der Menschen links und rechts des Rheins zu erleichtern. Die Grenzlage soll nicht als Hindernis, sondern als eindeutiger Vorteil erlebbar werden. Durch eine enge Kooperation eröffnen sich neue Potentiale für den grenzüberschreitenden Raum mit seinen mehr als 900.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Der Eurodistrikt möchte zu einer nachhaltigen Entwicklung dieses Gebietes beitragen. In sprachlicher, kultureller, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht. Hierzu gehört auch die Stärkung der europäischen Funktion Strasbourgs als Sitz zahlreicher europäischer Institutionen.

Als Pilotregion in Europa werden im Eurodistrikt beispielhafte Projekte durchgeführt. Er kann als eine Art „europäisches Laboratorium“ verstanden werden, das im Bereich der Zusammenarbeit in den Grenzregionen Europas Modellcharakter besitzt.

In diese Prozesse sollen auch die Einwohner des Eurodistrikts durch eine umfassende Bürgerbeteiligung aktiv eingebunden werden.

Entstehungsgeschichte

Die Idee des Eurodistrikts Strasbourg-Ortenau wurde 2003 anlässlich des 40. Jahrestages des Elysée-Vertrags geboren . In einer gemeinsamen Erklärung schlugen der französische Staatspräsident Jacques Chirac und der Bundeskanzler Gerhard Schröder die Schaffung eines Eurodistrikts vor. 2005 wurde eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadtgemeinschaft Strasbourg, dem Ortenaukreis und seinen fünf Großen Kreisstädten unterzeichnet. Dabei wurde auch auf das Weißbuch Bezug genommen, das seit dem Jahr 2004 Orientierungslinien für eine grenzüberschreitende Entwicklung in unserer Region vorgibt.

Nach und nach entwickelte sich der Eurodistrikt politisch weiter und im Jahr 2010 wurde der Europäische Verbund für territoriale Zusammenarbeit „Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau“ gegründet. Mit einer Gründungsvereinbarung und einer Satzung bekam er seine heutige Form.

Aufgaben und Projekte

Dass der Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau kein bürgerfernes Gebilde ist, zeigt sich in seinen zahlreichen Projekten und Veranstaltungen. So ist der Eurodistrikt in folgenden Themenbereichen aktiv:

  • Bildung und Zweisprachigkeit
  • Grenzüberschreitende Berufsausbildung
  • Gesundheit
  • Wirtschaft und Beschäftigung
  • Verkehr und Umwelt
  • Kultur und Sport
  • Sicherheit und Kriminalitätsprävention
  • Unterstützung von Bürgerprojekten

In all diesen Bereichen wurden beispielhafte Projekte gestartet, die direkt den Menschen in unserer Region zu Gute kommen. So trat bereits 2008 eine Vereinbarung über duale grenzüberschreitende Berufsausbildungen in Kraft mit der Jugendliche ihre Berufsaussichten in Deutschland und Frankreich verbessern können.

Im Bereich Sicherheit und Kriminalprävention sind auch deutsch-französische Polizeifahrradstreifen unterwegs und im medizinischen Bereich stellt die neue deutsch-französische Substitutionspraxis in Kehl ein weiteres innovatives Projekt dar.

Ferner sollen konkrete Kooperationsmöglichkeiten im medizinischen Bereich die Schaffung einer Pilotregion für grenzüberschreitende medizinische Versorgung erleichtern.

Nähere Informationen zu weiteren Projekten im Eurodistrikt, zu grenzüberschreitenden sportlichen und kulturellen Veranstaltungen oder auch zum organisatorischen Aufbau des europäischen Verbunds finden Sie unter www.eurodistrict.eu.

Ihre Ideen sind gefragt: Mein Eurodistrikt

Sie haben eine Idee für ein grenzüberschreitendes Projekt? Dann nehmen Sie doch an unserem nächsten Bürgerkonvent teil oder schauen Sie auf der Homepage des Eurodistrikts unter dem Stichwort "Unterstützung" vorbei. Über seine Fonds für Bürgerprojekte und den Schulfonds für Schüleraustausche unterstützt Sie der Eurodistrikt gerne.

 

Kreispartnerschaft mit Vidin

Seit April 2011 besteht zwischen dem Ortenaukreis und der Region Vidin im Nordwesten Bulgariens eine Partnerschaft, die neben dem interkulturellen Austausch der Partner in einem Europa der Regionen auch der Nutzung von wirtschaftlichen Potentialen dient.

Qualifizierungsprorgamm

Ein Schwerpunkt der Partnerschaft bildet derzeit das von Landrat Scherer initiierte Qualifizierungsprogramm Ortenau-Vidin „Jugend ohne Grenzen – unsere gemeinsame Zukunft“. Neben der Gewinnung von Arbeitskräften aus der Partnerregion Vidin für die Ortenau ist das Projektziel ein Know-how-Transfer nach Vidin über etwaige Rückkehrer und eine enge Zusammenarbeit der Ausbildungsinstitutionen beider Regionen. Dabei arbeitet der Ortenaukreis eng mit der Fachkräfteallianz Südlicher Oberrhein zusammen, zu der sich insgesamt 20 Vertreter von Arbeitgeberverbänden, Kammern, Gewerkschaften, Bildung, Kommunen und Arbeitsagenturen aus der Ortenau und der Wirtschaftsregion Freiburg zusammengeschlossen haben.

Praktikumsplätze gesucht

Im Rahmen des "Qualifizierungsprogramms Ortenau-Vidin" sucht der Ortenaukreis für interessierte bulgarische Jugendliche regelmäßig Praktikumsplätze in unterschiedlichsten Unternehmensbereichen. Ziel der in der Regel vier- bis achtwöchigen Maßnahme ist, die Schulabgänger aus Vidin frühzeitig mit den Arbeitsabläufen in den Unternehmen vertraut zu machen und das Interesse an einer dualen Ausbildung in der Ortenau zu wecken. Auf der Internetseite des Qualifizierungsprogramms Ortenau-Vidin erhalten Sie weitere Informationen.

Interessiert?

Sie sind am Qualifizierungsprogramm Ortenau-Vidin interessiert und könnten sich vorstellen, einen oder mehrere Praktikumsplätze zur Verfügung zu stellen? Wir freuen uns, wenn Sie mit uns Kontakt aufnehmen.

 

Beteiligungen des Ortenaukreises an grenzüberschreitenden Einrichtungen

Der Ortenaukreis ist an deutsch-französischen Beratungseinrichtungen beteiligt, die Hilfe in den unterschiedlichen Lebenslagen anbietet.

Infobest Kehl/Strasbourg

Die INFOBEST Kehl/Strasbourg ist eine allgemeine Informations- und Beratungsstelle für grenzüberschreitende Fragen. Sie steht der gesamten Öffentlichkeit zur Verfügung und vermittelt Ihnen, wenn Sie spezielle Fragen haben, den richtigen Ansprechpartner bei deutschen oder französischen Behörden.

Zentrum für europäischen Verbraucherschutz

Das Zentrum für europäischen Verbraucherschutz informiert, berät und unterstützt in grenzüberschreitenden Verbraucherfragen, beispielsweise auch bei außergerichtlichen Streitbeilegungen. Es beherbergt die Europäischen Verbraucherzentren Deutschlands und Frankreichs, die deutsche Kontaktstelle für den eCommerce und ist außerdem deutscher Online-Schlichter für die außergerichte Streitbeilegung mit deutschen Online-Unternehmen.

Euro-Institut

Das Euro-Institut unterstützt Verwaltungen und die Wirtschaft durch bedarfsorientierte Fortbildungen und durch Beratung in interkulturellem Projektmanagement.

Trinationale Metropolregion

Der Ortenaukreis unterstützt und beteiligt sich ebenfalls an der Trinationalen Metropolregion Oberrhein.

Zusammenarbeit mit grenzüberschreitenden Gremien

Der Ortenaukreis arbeitet mit wichtigen Gremien auf Oberrheinebene zusammen, wie die deutsch-französisch-schweizerische Oberrheinkonferenz, der Oberrheinrat und die INTERREG-Gremien, die über die Vergabe von Fördermitteln aus dem Programm „INTERREG V A Oberrhein“ zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Europäischen Union entscheiden.

 

Fördermittel

EU-Interreg V A-Oberrhein

Für den Zeitraum 2014-2020 verfolgt das EU-Förderprogramm INTERREG V vier große Ziele: intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum sowie die Verstärkung des territorialen Zusammenhalts am Oberrhein.

Zur Umsetzung dieser spezifischen Ziele stehen rund 109,7 Millionen Euro an Fördermitteln (EFRE Mittel) zur Verfügung, und damit nochmals deutlich mehr als in der vorangegangenen Förderperiode.

Eine stärkere Selektion bei der Auswahl der geförderten Projekte sowie eine klarere Orientierung hin auf die Ergebnisse sollen eine möglichst effektive Verwendung der EU-Mittel in dieser Förderperiode ermöglichen.

Informationen zur aktuellen Förderstrategie des Programms INTERREG V Oberrhein finden Sie unter www.interreg-oberrhein.eu.

Programm Donauraum

Erstmals hat die EU zur Intensivierung der Zusammenarbeit und zur Stärkung der europäischen Integration ab der kommenden Förderperiode 2014-2020 ein transnationales Programm „Donauraum“ eingesetzt, an dem sich auch Baden-Württemberg beteiligt.

Inhaltlich werden die Themenbereiche Innovationsförderung, Umweltschutz/Ressourceneffizienz, nachhaltiger Verkehr sowie Entwicklung von Institutionen/effizienten Verwaltungen im Fokus des INTERREG B-Programms „Donauraum“ stehen.

Die zentrale Anlauf- und Beratungsstelle für Projekte, im Rahmen des EU-INTERREG V B-Donauraumprogramms, der sogenannte National Contact Point (NCP), bietet Antragstellern und Projektpartnern im gesamten Projektzyklus Beratung und Informationen, unterstützt den Austausch zwischen den Projekten und ist zugleich Ansprechpartner für das Sekretariat des Programms in Budapest. Zudem wird der NCP bei der Programmaufstellung und -umsetzung sowie beim Monitoring mitwirken, sich der Vorbewertung von Projektanträgen widmen und den Deutschen Ausschuss bei der Abstimmung gemeinsamer Positionen unterstützen.

Informationen zu dem Interreg-Programm.